Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Holz, Alfons

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Dr. iur.

* 08.04.1892 Wasserburg, † 16.12.1955 Bogen; kath.


1911 zunächst Fahnenjunker, dann wegen Erkrankung ausgeschieden und Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen, 1914 Kriegsfreiwilliger, nach schwerer Erkrankung Vorbereitung der Promotion (Dr. iur. in Erlangen) im Lazarett, 1919 Beginn des juristischen Vorbereitungsdienstes. Juni–Dezember 1919 unterbrochen durch Tätigkeit als Redakteur und Parteisekretär der DDP in Passau (Oktober 1919 Übertritt zur DVP, dann Niederlegung der Tätigkeit), 1921 2. Staatsprüfung.

26.10.1921 Regierungsassessor bei der Regierung von Oberbayern (KdI), 01.08.1922 Regierungsrat, 01.10.1922 Bezirksamtmann in Ebermannstadt, 01.11.1924 Bezirksamtmann in Teuschnitz, 01.01.1927 Bezirksamtmann in Rehau[1], 01.10.1927 Bezirksamtmann Bogen, [2] 01.06.1933 Regierungsrat bei der Polizeidirektion Nürnberg- Fürth, 01.10.1938 Oberregierungsrat bei der Staatspolizeistelle Nürnberg, 01.03.1940 im Polizeipräsidium Nürnberg-Fürth, 26.06.1942 Regierungsdirektor und Stellvertreter des Polizeipräsidenten.

19.07.1945–01.08.1947 interniert, im Spruchkammerverfahren 1949 in die Gruppe IV ("Mitläufer") eingestuft (von ihm mit dem Argument einer strikten NS-Gegnerschaft bestritten), 1950 vom Stadtrat Nürnberg mit gekürzten Versorgungsbezügen in den Ruhestand versetzt, 1951 Bitte um Wiederverwendung abgelehnt.


Oktober 1919 DVP, bis 1924 Bund Oberland, 29.03.1933 NSDAP, später wird, u. a. von Gauleiter Streicher, Holz‘ frühes NS-Parteigängertum Mitte der zwanziger Jahre herausgestrichen.


Q.: BayHSTA MInn 100 014; TB Verwaltungsbeamte 1941, 1943; MBliV. 1942, S. 1625; Münchener Jahrbuch 1935, 1940ff.; Stadtarchiv Wasserburg (Verweis Standesamt Bogen Nr. 50/1955).

Weitere Informationen:


Einzelnachweise

  1. Die häufigen Versetzungen gehen auf Anschuldigungen wegen Alkoholexzesse und Streitigkeiten zurück, zum Teil von ihm und anderen bestritten; in Rehau trat er nicht an, er wollte in den Süden Bayerns.
  2. Weitere Versetzungswünsche zielten in Richtung Erlangen, wo er sich bei Wilhelm Laforet habilitieren wollte; in dieser Zeit war er auch literarisch tätig im Bereich Fürsorgewesen und Wasserrecht, gemeinsam mit Dr. Georg Heim griff er auch die Osthilfe an.


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Holz, Alfons, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/Holz, Alfons (23. November 2024).