Wickelmayr, Karl
Wickelmayr, Karl Borromäus Alois
1943: Dr. iur.
* 31.03.1904 Gumpersdorf, † 26.11.1983 Landshut, kath., 10.12.1942 Austritt aus der kath. Kirche.
1910–1914 Volksschule in Landshut, 1914–1923 Humanistisches Gymnasium in Landshut, 1923 Abitur, 1923–1926 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München (Juni 1923 Corps Palatia München im Kösener SC), 09.11.1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in München, 1929 1. juristische Staatsprüfung, 1932 Staatsprüfung für den Höheren Justiz- und Verwaltungsdienst, 15.09.1932–16.06.1936 Rechtsanwalt in Landshut.
16.06.1936–30.06.1941 (bis 01.04.1937 kommissarischer) Polizeidirektor in Würzburg, 16.06.1936–1940 kommissarischer Leiter der Staatspolizeistelle Würzburg, 01.07.1941–31.07.1944 Polizeipräsident in Würzburg, 1943 Promotion, 10.07.1944–1945 beauftragt mit der vertretungsweisen Wahrnehmung der Geschäfte des Amtes des Regierungspräsidenten in Schneidemühl, April 1945 Verbindungsführer des RFSS und RMdI zum Oberbefehlshaber Südwest.
29.05.1945 in München verhaftet, 29.05.1945–09.09.1948 in verschiedenen Internierungslagern inhaftiert, 08.09.1948 von der Spruchkammer des Lagers Regensburg in die Gruppe II ("Belastete") eingestuft und zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt, Ende 1948 kaufmännischer Angestellter in einer Landshuter Lackfabrik, 22.02.1949 Aufhebung des Urteils durch die Berufungskammer Regensburg und in die Gruppe III ("Minderbelastete") eingestuft unter Bewährung von einem Jahr, 03.08.1949 im Nachfolgeverfahren in die Gruppe IV ("Mitläufer") eingestuft.
17.06.1950 durch die Oberstaatsanwaltschaft bei dem Landgericht Würzburg wegen vorsätzlicher und widerrechtlicher Freiheitsberaubung in 5 Fällen (in 3 Fällen mit Todesfolge) angeklagt, 01.12.1950 vom Schwurgericht Würzburg freigesprochen, 27.11.1951 Aufhebung des Urteils durch den 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofes, 17.05.1952 vom Schwurgericht bei dem Landgericht Würzburg wegen schwerer Freiheitsberaubung zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt (durch Internierungshaft verbüßt).
Herbst 1922 NSDAP/Ortsgruppe Landshut (Nr. ca. 14.000) und SA, Herbst 1922–Nov. 1923 SA-Mann in der 7. SA-Hundertschaft Landshut, Juni 1923 "Reichskriegsflagge" (bis zur Auflösung), 1925–1929 Parteiredner der NSDAP im Kreis Landshut-Vilsbiburg, 1928–1933 Rechtsberater der SA-Standarte 16 (Landshut), 01.05.1929 Wiedereintritt in die NSDAP/Ortsgruppe Dingolfing (Nr. 128.112), 1929–1936 Gauobmann des BNSDJ, 1929–1936 Rechtsberater der Kreisleitung Landshut der NSDAP, 18.06.1932 offizieller Wiedereintritt in die SA, 02.08.1932 SA-Scharführer, 17.08.1932 SA-Sturmführer, 01.08.1933 SA-Sturmhauptführer, 15.09.1933–1935 beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Rechtsberaters der SA-Brigade 80 (Landshut), 1935–16.06.1936 Rechtsberater der SA-Standarte 16 (Landshut), 20.04.1935 SA-Sturmbannführer, 09.11.1936 SA-Obersturmbannführer, 01.04.1937–1944 Gauwalter des NSRB und Gaurechtsberater der NSDAP des Gaues Mainfranken, 30.01.1938 SA-Standartenführer, 09.11.1942 SA-Oberführer, 15.04.1943 beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte des K-Gruppenreiterführers der SA-Gruppe Franken, 15.04.1943 zugleich beauftragter K-Rechtsberater der SA-Gruppe Franken, 03.04.1944 Antrag bei der Obersten SA-Führung auf Übernahme in die SS.
Q.: Mitt. Andreas Schulz; TB Verwaltungbeamte 1941, 1943; BArch R 1501/40.
Weitere Informationen:
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- GND 1012102270
Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Wickelmayr, Karl, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/Wickelmayr, Karl (22. November 2024).