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Dengel, Oskar

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Dengel, Oskar Rudolf

Dr. iur.

* 27.12.1899 Waldbüttelbrunn, † 12.03.1964 Würzburg; kath.., später gottgl.


Realgymnasium in Würzburg, 1917–1919 Kriegsdienst als Kriegsfreiwilliger, Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg, 03.11.1922 1. juristische Prüfung, 1923 Promotion in Würzburg (Diss.: "Kostenschuldenhaftung des Mannes in Prozessen der Frau nach dem Bürgerlichen Gesetzbuche"). 12.12.1925 große juristische Staatsprüfung, 1925 Eintritt in die Rechtsanwaltskanzlei Michael Seufert in Würzburg. 01.05.1926 Regierungsassessor bei der Regierung von Unterfranken bzw. beim Oberversicherungsamt. 01.11.1928 beim Bezirksamt Alzenau, 16.01.1929 Bezirksamtmann in Alzenau.

15.05.1933 rechtskundiger berufsmäßiger Stadtrat (Rechtsrat) der Stadt Würzburg, 30.05.1933 aus dem Staatsdienst entlassen, (bis 01.10.1934) Leiter des Kulturreferats. März 1934 vorläufig mit der allgemeinen Stellvertretung des beurlaubten Oberbürgermeisters betraut, 01.10.1934 berufsmäßiger 2. Bürgermeister der Stadt Würzburg, ab 01.01.1935 Leiter des zusammengelegten Finanz- und Kulturreferats. 01.04.1935[1] Amtsbezeichnung Bürgermeister und Stadtkämmerer (bis 01.10.1942).

20.09.1939 Einberufung zum Kriegsdienst, 27.09.1939 zur Zivilverwaltung Warschau beurlaubt, 04.11.1939–11.03.1940 Stadtpräsident von Warschau. 10.05.1940 Kriegsverwaltungschef, 04.06.1940 Stadtkommissär in Lille, 01.10.1941 vertrw. mit Wahrnehmung der Dienstgeschäfte des Regierungsvizepräsidenten in Würzburg beauftragt. 01.10.1942 Regierungsvizepräsident, 05.01.1944 (nach einem Disziplinarverfahren wegen "Defaitismus") mutmaßlich amtsenthoben. [September] 1944 als Regierungsvizepräsident an die Regierung Aussig versetzt.

04.04.1945–14. 01.1948 Internierung, 14.01.1948 nach Polen ausgeliefert, 30.03.1951 vom Bezirksgericht Warschau zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, 07.07.1956 Herabsetzung der Strafe durch den Obersten Gerichtshof auf acht Jahre. 01.08.1956 nach Deutschland entlassen, Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Würzburg am 03.05.1961 eingestellt.


01.11.1931 NSDAP (Nr. 698.984), 1933–1935 Gaukulturwart, 01.08.1933–1935 Gauamtsleiter für den ständischen Aufbau, bis 1934 NSDAP-Ortsgruppenleiter in Waldbüttelbrunn, 1942 SS, 1943 Obersturmbannführer.


Q.: BayHSTA MInn 83358; Gerken, S. 201f. mit Fußn. 959; (Bild: Abb. 5); Deutinger, NS-Regierungspräsidenten, S. 411f. mit Fußn. 101; Taschenbuch Verwaltungsbeamte 1943; MBliV. 1941, S. 1854; 1942, S. 2083; 1944, S. 857.

Weitere Informationen:


Einzelnachweise

  1. Umbenennung nach Inkrafttreten der Deutschen Gemeindeordnung (DGO).


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Dengel, Oskar, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/Dengel, Oskar (23. November 2024).