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Schwede, Franz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Schwede, Franz


Schwede<ref>Namenszusatz Coburg ab 1936.</ref>, Franz
Schwede<ref>Namenszusatz Coburg ab 1936.</ref>, Franz

Version vom 18. Mai 2021, 09:03 Uhr

Franz Schwede

Schwede, Franz

Schwede[1], Franz

* 05.03.1888 Drowöhnen (Krs. Memel), † 19.01.1960 Coburg; evang.


1894 – 1902 Volksschule, dann zunächst in der Forstwirtschaft des Vaters tätig, zudem Besuch einer Fortbildungsschule, danach Lehrling in einem Anwaltsbüro, 09.09.1903 – 31.01.1907 Ausbildung als Maschinenschlosser in der Schiffs- und Maschinenbauanstalt von Schneider & Co. in Memel.

01.02.1907 Eintritt in die Kaiserliche Marine als vierjährig-freiwilliger Maschinist-Anwärter, zunächst bei der 1. Kompanie der 2. Werftdivision (Wilhelmshaven), 1907 – 1908 kommandiert zur Divisionsschule Wilhelmshaven, Juni 1907 erstes Bordkommando auf SMS "Wettin", 01.04.1908 Maschinen-Maat, 01.10.1912 Obermaschinenmaat, Aug. 1914 – 1918 Kriegseinsatz auf dem Linienschiff "Prinzregent Luitpold" und dem Kleinen Kreuzer "Dresden", Okt. 1917 kommandiert zum Besuch der Deckoffiziersschule in Kiel, Werk- und Maschinenmeisterprüfung, 23.03.1918 Maschinist-Deckoffizier, 1918 – 01.02.1920 in englischer Kriegsgefangenschaft, 21.06.1919 (angeblich) bei der Versenkung der deutschen Flotte bei Scapa Flow auf dem Kreuzer "Dresden", 01.02.1920 Eintritt in die Reichsmarine, Lehrer an der Militäranwärterschule in Wilhelmshaven, 31.03.1921 Abschied aus dem aktiven Dienst als Maschinist (Feldwebel).

01.04.1921 – 1922 technischer Betriebsleiter eines im Bau befindlichen Sägewerks in St. Andreasberg (Harz), 1922 – 1929 Elektromaschinist und Betriebsinspektor der Städtischen Elektrizitätszentrale Coburg, 1929 nach mehreren erfolglosen Verwarnungen wegen fortgesetzter beleidigender Angriffe auf einen jüdischen Großabnehmer der Städtischen Werke aus dem städtischen Dienst entlassen, 1929 – 1933 aktiv im Reichsbund der Zivildienstberechtigten, 25.08.1930 – 16.04.1931 (ehrenamtlicher) Dritter Bürgermeister der Stadt Coburg, 17. 04. – 16.10.1931 (ehrenamtlicher) Zweiter Bürgermeister der Stadt Coburg, 17.10.1931 – 12.05.1933 (ehrenamtlicher) Erster Bürgermeister der Stadt Coburg, 12.05.1933 – 30.06.1934 Oberbürgermeister der Stadt Coburg.

29.06.1934 (mit Wirkung ab 01. 07.) Ernennung zum Regierungspräsidenten von Niederbayern und der Oberpfalz[2].

21.07.1934 – 1945 Gauleiter des Gaus Pommern der NSDAP, 28.07.1934 – 1945 Oberpräsident der Provinz Pommern, zugleich Präsident des Provinzialrats der Provinz Pommern, 17.02.1939 mit den städtebaulichen Maßnahmen für Stettin beauftragt, 01.09.1939 – 16.11.1942 Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis II (Stettin), zugleich Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises II, 15.11.1940 – 1945 Gauwohnungskommissar des Gaus Pommern, 06.04.1942 – 1945 Beauftragter des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz für den Gau Pommern, 16.11.1942 – 1945 Reichsverteidigungskommissar für den Gau Pommern, 25.09.1944 – 1945 Führer des Deutschen Volkssturms im Gau Pommern.

13.05.1945 auf Rügen von den Briten verhaftet, 21.06.1945 – Sept. 1946 im Internierungslager Neumünster, Sept. 1946 – 27.12.1947 im Internierungslager Eselsheide, 05.02.1948 vom Spruchgericht Bielefeld zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt, 26.11.1948 im zweiten Spruchkammerverfahren (Revisionsverfahren) zu 9 Jahren Zuchthaus verurteilt, 29.09.1951 vom Landgericht Coburg zu einer Gesamtstrafe von 10 Jahren Haft zusammengefaßt, Haft in Esterwegen und Coburg.


Nov. 1922 NSDAP, 1923 Mitbegründer und Stellvertretender Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Coburg der NSDAP, 1924 Kreisführer des Völkischen Blocks in Coburg, Dez. 1924 – Aug. 1930 Stadtrat in Coburg, 30.03.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 1.581), 1925 – 1931 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Coburg der NSDAP, 1926 – 1928 Herausgeber der Wochenzeitung "Coburger Weckruf", 1928 zugleich Bezirksleiter des Bezirks Coburg der NSDAP, 1928 – 1933 Mitglied des Oberfränkischen Kreistags, 29.10.1930 – 14.10.1933 MdL-Bayern, 1931 Reichsredner der NSDAP, 31.05.1932 – März 1933 Erster Vizepräsident des Bayerischen Landtags, 28.04.1933 Zweiter Vizepräsident des Bayerischen Landtags, 1933 – Juli 1934 Mitglied des Vorstands des Deutschen Gemeindetags und Stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Gemeindetags, 10.05.1933 SA-Standartenführer, 1933 – 1945 Ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbands öffentlicher Lebensversicherungsanstalten in Deutschland, Berlin, Ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbands öffentlicher Unfall- und Haftpflichtversicherungsanstalten in Deutschland, Berlin, Nov. 1933 – 1945 MdR, Nov. 1933 – 1945 Bundesführer (Präsident) des Reichstreubunds ehemaliger Berufssoldaten, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Überlandwerk AG Coburg, Mitglied des Aufsichtsrats der Überlandwirtschafts AG Oberfranken, Bamberg, Vorsitzender des Kreisverbands für Ober- und Mittelfranken der Bayerischen Sparkassen, Mitglied des Vorstands des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes, Vorsitzender des Verwaltungsrats der "Bayern" – öffentliche Anstalt für Volks- und Lebensversicherungen, Mitglied des Führerrats des Werra-Kanal-Vereins, Mitglied des Ausschusses für gemeindliche Wirtschaft im Deutschen Gemeindetag, 01.09.1934 – 1945 Preußischer Staatsrat, Staatskommissar für die Pommersche Generallandschaftsdirektion in Stettin, zudem Stellvertretender Bundesführer des Soldatenbunds, Ehrenamtlicher Richter am Obersten Ehren- und Disziplinarhof der DAF, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Zentraleuropäische Versicherungsbank AG, Berlin, Mitglied der Nationalsynode der deutschen evangelischen Kirche, Territorialdelegierter der freiwilligen Krankenpflege in Pommern, Vorsitzender des Provinzial-Männervereins des DRK in der Provinz Pommern, 20.04.1935 SA-Oberführer, 09.09.1935 Mitglied der Akademie für Deutsches Recht, Mitglied des Ausschusses für Kommunalrecht und Kommunalverfassung bei der Akademie für Deutsches Recht, 20.04.1936 SA-Brigadeführer, 01.05.1937 SA-Gruppenführer, 09.11.1938 SA-Obergruppenführer.


Q.: Lilla, Bayerischer Landtag Nr. 525.

Bildnachweis: Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann, Bildnummer: hoff-3573/ hoff-3574.

Weitere Informationen:

Einzelnachweise

  1. Namenszusatz Coburg ab 1936.
  2. Dienst nicht angetreten, zum 01. 08. aus dem bayerischen Staatsdienst entlassen; vgl. Deutinger, NS-Regierungspräsidenten, S. 395.


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Schwede, Franz, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/Schwede, Franz (22. November 2024).