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Gröhl, Karl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Dann Sekretär der KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg, 1920 mit dem Aufbau und der Leitung des illegalen Nachrichtenapparats der KPD beauftragt (Pseudonym Karl Friedberg), 1921 Versuch der Befreiung von Max Hoelz (1889 – 1933) aus dem Gefängnis, 1921 – 1926 offiziell Geschäftsführer der Verlagsbuchhandlung Carl Hoym, des deutschen Komintern-Verlages, tatsächlich aber Leiter des KPD-Geheimapparats, inhaftiert, vom Reichsgericht zu 2 ½ Jahren [[Ereignis::Haft|Gefängnis]] verurteilt, Juli 1928 [[Ereignis::Amnestie|amnestiert]], dann bis Anfang 1933 Geschäftsführer des Neuen Deutschen Verlages.
Dann Sekretär der KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg, 1920 mit dem Aufbau und der Leitung des illegalen Nachrichtenapparats der KPD beauftragt (Pseudonym Karl Friedberg), 1921 Versuch der Befreiung von Max Hoelz (1889–1933) aus dem Gefängnis, 1921–1926 offiziell Geschäftsführer der Verlagsbuchhandlung Carl Hoym, des deutschen Komintern-Verlages, tatsächlich aber Leiter des KPD-Geheimapparats, inhaftiert, vom Reichsgericht zu 2 ½ Jahren [[Ereignis::Haft|Gefängnis]] verurteilt, Juli 1928 [[Ereignis::Amnestie|amnestiert]], dann bis Anfang 1933 Geschäftsführer des Neuen Deutschen Verlages.


Februar 1933 vorübergehend in Moskau, dann Aufenthalte in der [[Land::Schweiz]], in [[Land::Frankreich]],  [[Land::Österreich]] und vorübergehend im Saargebiet, Leitung eines Emigrantenheims in Saarbrücken, November 1933 Bruch mit KPD und Komintern, Annäherung an Trotzki, Tätigkeit als Journalist, 1939/40 [[Ereignis::Internierung|interniert]], [[Ereignis::Flucht]] über  [[Land::Spanien]] nach  [[Land::Portugal]], Okt. 1940 nach London ausgeflogen und Gründer des Bundes deutscher revolutionärer Sozialisten.
Februar 1933 vorübergehend in Moskau, dann Aufenthalte in der [[Land::Schweiz]], in [[Land::Frankreich]],  [[Land::Österreich]] und vorübergehend im Saargebiet, Leitung eines Emigrantenheims in Saarbrücken, November 1933 Bruch mit KPD und Komintern, Annäherung an Trotzki, Tätigkeit als Journalist, 1939/40 [[Ereignis::Internierung|interniert]], [[Ereignis::Flucht]] über  [[Land::Spanien]] nach  [[Land::Portugal]], Okt. 1940 nach London ausgeflogen und Gründer des Bundes deutscher revolutionärer Sozialisten.
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* GND [http://d-nb.info/gnd/118599909 118599909]
* GND Pseudonym: Retzlaw, Karl [http://d-nb.info/gnd/118599909 118599909]




<span class="cite">Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Gröhl, Karl, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: <nowiki>https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/Gröhl, Karl</nowiki> ({{CURRENTDAY2}}. {{CURRENTMONTHNAME}} {{CURRENTYEAR}}).</span>
<span class="cite">Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Gröhl, Karl, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: <nowiki>https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Gröhl, Karl</nowiki> ({{CURRENTDAY2}}. {{CURRENTMONTHNAME}} {{CURRENTYEAR}}).</span>





Aktuelle Version vom 3. März 2023, 07:27 Uhr

ab 1953 Karl Retzlaw

* 10.02.1896 Schneidemühl, † 20.06.1979 Frankfurt am Main; n. e.


Industriearbeiter, 1918 Verweigerung des Militärdienstes, verhaftet und verurteilt, Jan. 1919 Teilnahme an den Kämpfen in Berlin, ab März 1919 in München, dort in der Räterepublik Kommissar für das Polizeiwesen bzw. 22.–29.04.1919 stellvertretender Polizeipräsident in München, nach Niederschlagung der Räterepublik polizeilich gesucht, konnte im Mai 1919 entkommen und tauchte in Berlin unter, wurde nicht gerichtlich belangt.

Dann Sekretär der KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg, 1920 mit dem Aufbau und der Leitung des illegalen Nachrichtenapparats der KPD beauftragt (Pseudonym Karl Friedberg), 1921 Versuch der Befreiung von Max Hoelz (1889–1933) aus dem Gefängnis, 1921–1926 offiziell Geschäftsführer der Verlagsbuchhandlung Carl Hoym, des deutschen Komintern-Verlages, tatsächlich aber Leiter des KPD-Geheimapparats, inhaftiert, vom Reichsgericht zu 2 ½ Jahren Gefängnis verurteilt, Juli 1928 amnestiert, dann bis Anfang 1933 Geschäftsführer des Neuen Deutschen Verlages.

Februar 1933 vorübergehend in Moskau, dann Aufenthalte in der Schweiz, in Frankreich, Österreich und vorübergehend im Saargebiet, Leitung eines Emigrantenheims in Saarbrücken, November 1933 Bruch mit KPD und Komintern, Annäherung an Trotzki, Tätigkeit als Journalist, 1939/40 interniert, Flucht über Spanien nach Portugal, Okt. 1940 nach London ausgeflogen und Gründer des Bundes deutscher revolutionärer Sozialisten.

Ab 1946 wieder im Saargebiet, Kultursekretär der saarländischen Sozialdemokratie, April 1949 ausgewiesen, ab 1950 in der Bundesrepublik und (bis 1963) Verlagsangestellter bei der "Frankfurter Rundschau", auch Betriebsratsvorsitzender.


1916 Arbeiterjugendbildungsverein, SPD, 1917 USPD, 1919 KPD, nach 1945 SPD.


Q.: Weber/Herbst, S. 726 (mit Bild); (u.a. StaatsA München, Staatsanwaltschaften, Nr., 3122); Retzlaw, Spartacus.


Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Gröhl, Karl, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Gröhl, Karl (04. Mai 2024).