Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Kandlbinder, Georg

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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* 02.04.1871 Leithen/BA Passau, † 15.11.1935 München; kath., ab 1925 diss.


Ausbildung als Bierbrauer ab 1889 zunächst in Straßkirchen (wegen Auseinandersetzung um Arbeitszeiten beendet), dann in Hals, ab 1896 Brauereiarbeiter in München.

November 1918-Mai 1919 für Tätigkeit in Rätegremien beurlaubt, erneut im Oktober 1919-April 1920 beurlaubt für die Mitarbeit im Kriegswucheramt.

1922 zweiter Geschäftsführer des Brauerei- und Mühlenarbeiterverbandes, 1928 Leiter der Branche Lebens- und Genussmittel des Industrieverbandes der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter in München und Vorstandsmitglied im Industrieverband, 1933 bei der Zerschlagung der Gewerkschaften misshandelt und entlassen.


SPD / MSPD; 1896 Mitglied des Münchner Brauereiarbeiterverbandes, 1901 SPD-Mitglied, 1903 Konsumverein München-Sendling (dort ab 1911 im Genossenschaftsrat), 1904 Bürgerrecht in München, 1907 Sektionsführer der SPD im Münchner Stadtbezirk X (Sendling).

1910-1913 Mitglied im Vorstand der Ortskrankenkasse München, 1913/14 Ausschussmitglied im Versicherungsamt der Stadt München, 1916 Delegierter bei der SPD-Reichskonferenz in Berlin, 1916-1919 Armenpfleger der Stadt München, November 1918 Münchner Arbeiterrat, 07.12.1918 2. Vorsitzender des Münchner Arbeiterrates, (November 1918)–Januar 1919 Mitglied des Provisorischen Nationalrats (Landesarbeiterrat: Oberbayern), 3. Vorsitzender des Vollzugsrats der Arbeiterräte Bayerns in der Zeit der provisorischen Regierung (10.12.1918-Februar 1919), Mitglied im Aktionsausschuss des Rätekongresses als Vertreter des Vollzugrats der Arbeiterräte Bayerns und im Revolutionären Zentralrat.

10.04.1919 Mitglied der Kommission für Volksbewaffnung, am 13.04.1919 von der Republikanischen Schutztruppe verhaftet ("Palmsonntagsputsch") und nach Eichstätt, dann Ebrach verbracht. Anklage wegen Hochverrat, 30.05.1919 vorzeitig aus Ebrach entlassen, 12.07.1919 Freispruch durch das Landgericht München I.

Übernimmt ab 1919 keine Parteiämter mehr, gleichzeitig aber ab 1919 Mitglied im Beirat des Brauereiarbeiterverbandes, 11.10.1921 Mitglied im Aufsichtsrats des Konsumvereins München-Sendling (1932 2. Vorsitzender), mehrfach Delegierter auf Genossenschaftstagen, 1927 beisitzender Arbeitsrichter am Arbeitsgericht München, 1928 Beisitzer im städtischen Versicherungsamt, 1929 Beisitzer im Arbeitsamt München, 1933 Verlust aller Ehrenämter.


Q.: Köglmeier Anhang VII, Nr. 12; Anhang XVI Nr. 129 (S. 345); Knauer-Nothaft; Pilwousek.


Weitere Informationen:

Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Kandlbinder, Georg, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/Kandlbinder, Georg (22. November 2024).