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Dürig, Ernst

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Dürig, Ernst Rudolf Hermann

Dr. iur.

* 04.04.1888 Klingenberg/Main, † 08.01.1951 Karlsruhe; evang.-luth.


Schulbesuch in Schwabach, dann Gymnasium Ansbach, 1907 Abitur, Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg, Tübingen und Kiel, 12.07.1911 Referendarexamen in Würzburg (Note "bestanden"), 01.10.1911 – 30.09.1912 Einjährig-Freiwilliger, 15.10.1912 (Vereidigung) Eintritt in den juristischen Vorbereitungsdienst, 03.08.1914 – 14.12.1918 Weltkriegsteilnehmer, zuletzt Oberleutnant d. Res.

Okt. 1919 2. juristische Staatsprüfung in Nürnberg ("sehr gut"), Dez. 1919 bayerischer Gerichtsassessor,  vorübergehend in der Finanzverwaltung tätig, 21.04.1920 Promotion in Würzburg (Diss. "Die Erpressung"), 16.06.1921 II. Staatsanwalt in Nürnberg, 11.08.1922 in das Staatsministerium der Justiz einberufen (dort bis 30.04.1933), 01.01.1923 Amtsrichter, 01.01.1925 I. Staatsanwalt, 01.09.1928 Landgerichtsrat, 01.06.1930 Oberregierungsrat.

01.05.1933 Oberstaatsanwalt bei dem Obersten Landesgericht, 01.02.1934 Amtsgerichtspräsident München I, 01.11.1937 Landgerichtspräsident München I, 23.10.1939 (mit Wirkung vom 01.11.1939, gegen den Willen der Partei) Oberlandesgerichtspräsident Bamberg, 1944 zum Antrag auf Versetzung in den Ruhestand veranlaßt, 20.09.1944 mit der Abwesenheitsvertretung des Oberlandesgerichtspräsidenten in Leitmeritz (heute Litoměřice, Tschechische Republik) beauftragt (bis 20.04.1945), Ende April 1945 nach einer Inspektionsreise nach Eger Rückkehr nach Bamberg.

07.08.1945 Betätigungs- und Hausverbot im Oberlandesgericht Bamberg, 08.08.1945 verhaftet, 07.06.1946 Entlassung aus dem Lager Hammelburg nach Bayreuth, 30.9.1947 durch die Spruchkammer Bamberg in die Gruppe III (Minderbelastete) eingestuft, 10.02.1948 durch die Berufungskammer Ansbach in die Gruppe V (Entlastete) eingestuft, 03.07.1948 Wiederberufung in sein früheres Amt, mangels Verwendungsmöglichkeit auf Antrag wegen Dienstunfähigkeit i.R.

26.10.1950 (auf Vorschlag von Bundesminister der Justiz Thomas Dehler) Senatspräsident am Bundesgerichtshof, im Amt verstorben, langjähriger Rechtsstreit (1977 durch Vergleich beendet) über die Zuständigkeit für die Zahlung der Versorgungsbezüge an die Witwe.


Parteilos, Nov. 1937 NSDAP-Anwärter, 01.05.1937 (Eintrittsdatum rückdatiert) NSDAP (Nr. 5.153.603) NSDAP, 05.05.1945 durch das Gaugericht in Reichenberg aus der NSDAP ausgestoßen.


Q.: Personalverzeichnis 1938; Kabinettsprotokolle der Bundesregierung-online, 20.10.1950; Wengst, Dehler, S. 85; Oldenhage, v.a. S. 690, Fußn. 7; Klee; Gruchmann, S. 276f.; Anders, lt. Register; StadtA Bamberg Rep. C 9, Nr. 58a; Köckritz, S. 119–127 (Nr. XIV), Bild S. 537.

Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Dürig, Ernst, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Dürig, Ernst (24. November 2024).