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Rauch, Johann (Hans)

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Johann Rauch

Rauch, Johann (Hans) Baptist

* 18.12.1885 Amberg / Oberpfalz, † 02.08.1963 Heiden / Schweiz; kath.

Volksschule und Realschule Amberg und Industrieschule Nürnberg, Praktikant und Verwalter in der Landwirtschaft, 1904–1910 Studium an der Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan (1906 Abschlußprüfung) sowie der Naturwissenschaften, Landwirtschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten München und Jena und an der TH München, Diplom-Landwirt, 1906–1907 Studienreise ins Ausland, 1907 Sekretär der Zentralgenossenschaft der christlichen Bauernvereine, 1908 Prüfung für das landwirtschaftliche Lehramt, 1910 Staatsprüfung für Landwirte, dann Landwirtschaftslehrer an den landwirtschaftlichen Winterschulen Weltenburg, Plankstetten, Cham und Mühldorf am Inn, 1910 – 1914 Kreisfischereisachverständiger und Kreiswanderlehrer bei der Regierung von Oberfranken.

1914–1916 Kriegsteilnehmer, dann Sachverständiger bei der Heeresverpflegungsbehörde des preußischen und bayerischen Kriegsministeriums, 1917 Leiter der bayerischen Landesbuchstelle und Akademielehrer für landwirtschaftliches Rechnungswesen, Handels- und Betriebswissenschaften sowie landwirtschaftlicher Fachberater an der Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan, 11.07.1918 Professor.

Aug. 1921 Generalreferent für den Buch- und Betriebsprüfungsdienst im Reichsfinanzministerium, 12.10.1921 Ministerialrat in der Abteilung IV des RFM, 01.12.1923 Referent (Sachbearbeiter in der Steuerabteilung) bei dem Landesfinanzamt München, [1933] im Betriebsprüferreferat, 1933 zeitweise zum Oberregierungsrat zurückgestuft, [1939] Ministerialrat bei dem Reichsfinanzhof in München, Juni 1939 verzeichnet in der SD-Übersicht "Erfassung führender Männer der Systemzeit (Konfessionelle Parteien)", [1941] Finanzpräsident und Leiter der Abteilung II (Steuern) des Oberfinanzpräsidenten München, [nach?] 01.07.1944[1]–20.04.1945 "mit Führung der Geschäfte" des Oberfinanzpräsidenten Nürnberg betraut.

15.05.1945 (Dienstantritt, 07.06.1945 Ernennung) vorläufiger Präsident des Oberfinanzbezirks Südbayern, 22.06.1945 Dienstenthebung wegen Krankheit, seit 1948 Landestreuhänder für die Erfassung des ehemaligen Reichsnährstandsvermögens in Bayern.

07.03.1917–1918 (Zentrum), 1919–1920, 09.11.1922–April 1933 (BVP) MdL-Bayern, 1933–1936 SA-Mann, "zentrale Figur" im bayerischen katholischen Widerstand, nach 1945 Generalbevollmächtigter der Herzoglichen Verwaltung in Tegernsee.

Q.: Lilla, Bayerischer Landtag Nr. 444.

Bildnachweis: Amtliches Handbuch der Kammer der Abgeordneten des Bayerischen Landtags. München 1920. S.191.

Weitere Informationen:

Einzelnachweise

  1. Das genaue Datum des Wechsels in der Leitung der Stellen der Oberfinanzpräsidenten in Nürnberg und München im Sommer 1944 ist zeitlich nicht ganz eindeutig. Die Stelle in München wurde zum 01.09.1944 offiziell frei und spätestens dann von Sobe zunächst kommissarisch verwaltet. Andererseits soll Rauch bereits zum 01.07.1944 die Leitung des Oberfinanzpräsidiums in Nürnberg übernommen haben. Möglicherweise ist Sobe schon vor Sept, 1944 nach München gewechselt.


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Rauch, Johann (Hans), in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Rauch, Johann (Hans) (30. Oktober 2024).