Lipp, Franz
* 09.02.1855 Karlsruhe, † 1937 Italien; kath.
Dr. iur.
Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie, 1880 Promotion in Göttingen (Diss.: "Beitrag zur Lehre vom Trödelcontract"). Bibliotheksassistent, nach 1880 Journalist am "Stuttgarter Beobachter", 1888 Chefredakteur der "Heilbronner Zeitung".
Zur Vermeidung einer Strafverfolgung wegen Beleidigung Kaiser Wilhelms II. in die Schweiz, dann nach Italien geflüchtet, in Mailand Mitarbeit am "Corriere della Serra". Wegen Geisteskrankheit zeitweise in einer Anstalt, nach dem Kriegseintritt Italiens 1915 Übersiedlung in die Schweiz. Teilnehmer an der Konferenz von Zimmerwald.
1917 Rückkehr nach Deutschland. 1918 Privatgelehrter in München. 07.–13.04.1919 vom Revolutionären Zentralrat gewählter Volksbeauftragter für Äußeres, am 13.04.1919 von der Republikanischen Schutztruppe verhaftet ("Palmsonntagsputsch") und nach Eichstätt verbracht. Nach der Räterepublik in der Strafanstalt Ebrach inhaftiert, Ende Mai 1919 in eine psychiatrische Anstalt in Erlangen überstellt. 20.06.1920 Aufenthaltsverbot in Bayern und Übersiedlung nach Ulm. Lebte später mutmaßlich in Italien (Florenz und Rom) und soll dort gestorben sein.
1889 Kandidat der DVP für die württembergische Kammer der Abgeordneten im Oberamt Heilbronn, 1918 USPD.
Q.: Köglmeier Anhang XVI, Nr. 182und S. 345; Wikipedia France, Artikel Franz Lipp (20.4.2013).
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Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Lipp, Franz, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Lipp, Franz (21. November 2024).