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Frölich, Paul

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Paul Frölich

Pseudonyme: Paul Werner

* 07.08.1884 Leipzig, † 16.03.1953 Frankfurt a.M.; n.e.

Bürgerschule, Realschule bis zum Einjährigen, kaufmännische Lehre, 1903–1904 Angestellter in Dresden, Neustadt (Posen) und Leipzig, Selbststudium u.a. im Leipziger Arbeiterbildungsverein.

Einjähriger Militärdienst, einige Semester Besuch des volkswirtschaftlichen Seminars der Universität Leipzig, Volontär bei der "Leipziger Volkszeitung", Ausbildung zum Journalisten, 1908 Redakteur der "Altenburger Volkszeitung", 01.10.1910 Lokalredakteur für Altona beim "Hamburger Echo", Mai 1914 Redakteur der "Bremer Bürgerzeitung".

Kriegsdienst als Unteroffizier, nach Verschüttung kriegsuntauglich. 1916 Delegierter der Bremer Linksradikalen bei der Internationalen Konferenz in Kienthal (Schweiz), Ende 1916 erneut eingezogen. Mitte 1918 wegen fortgesetzter Antikriegspropaganda in eine Irrenanstalt verbracht, November 1918 freigelassen, dann bei den "Internationalen Kommunisten Deutschlands" (Bremen), später unter der Räterepublik in München aktiv [vor 16.04.1919].

Mitglied des Propagandaausschusses, evtl. Mitglied im Aktionsausschuss der Betriebs- und Soldatenräte Münchens. Erfolgreiche Flucht, polizeilich gesucht, 12.03.1921–Dezember 1924 und Mai 1928–September 1930 MdR (KPD, Ende 1928 fraktionslos). März 1933 von der SAP mit der Auslandsarbeit in Norwegen beauftragt, 21.03.1933 auf dem Weg nach Oslo verhaftet und bis Dezember 1933 im KZ Lichtenburg/Torgau. Ende 1933 Emigration in die Tschechoslowakei, ab 1934 für die SAP in Paris tätig. 23./25.03.1938 Ausbürgerung, September 1939, Mai 1940 und 1941 in Frankreich interniert, dann über Martinique in die USA (New York). Ende 1950 Rückkehr nach Deutschland und publizistisch in Frankfurt a.M. tätig.


1902 SPD, 1918/19 KPD, 1918/19–1920 und 1923–1924 Mitglied der KPD-Zentrale gewählt, Ende 1928 Parteiausschluss, dann bis 1932 Kommunistische Partei Deutschlands (Opposition) (KPO), 1932 SAP, Mitglied des Beirats der SPD.


Q.:  Weber/Herbst, S. 271f.; Schumacher, MdR Nr. 415; Köglmeier Anhang XVI, Nr. 72 (S. 499).

Bildnachweis: Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann, Bildnummer: port-005916.

Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Frölich, Paul, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Frölich, Paul (29. März 2024).