Ruckdeschel, Ludwig
* 15.03.1907 Bayreuth, † 08.11.1986 Wolfsburg; evang., 15.11.1936 gottgl.
1913–1921 Volksschule in Bayreuth, 1921–1924 kaufmännischer Lehrling bei der Firma Stummbaum & Co. in Bayreuth, Mai 1921–April 1923 zugleich Besuch der Handelsschule in Bayreuth, 1924–30.09.1928 kaufmännischer Angestellter (Korrespondent, Disponent) und Geschäftsführer in Bayreuth und Regensburg.
01.10.1928 Übernahme als hauptamtlicher Politischer Leiter der NSDAP, 01.10.1928–Sept. 1932 Gaugeschäftsführer, Gaupropagandaleiter und Gauschatzmeister der Gauleitung Oberfranken der NSDAP, 01.10.1928 ständiger Stellvertreter des Gauleiters des Gaus Oberfranken der NSDAP, 1930 Gründer der Deutschen Buchhandlung in Bayreuth, Jan. 1931 Herausgeber der Bayreuther Wochenzeitung "Kampf (für deutsche Freiheit und Kultur)" (01.05.1933 in "Braune Sonntagszeitung" umbenannt), Sept. 1932 – Jan. 1933 Stellvertretender Gauleiter und Gaugeschäftsführer des (Unter-) Gaus Oberfranken der NSDAP.
01.02.1933–1941 Gauschatzmeister und Leiter der Privatkanzlei des Gauleiters des Gaus Bayerische Ostmark (ab 1935 Gau Bayreuth) der NSDAP, 01.02.1933–Juni 1941 Stellvertretender Gauleiter des Gaus Bayerische Ostmark (Gau Bayreuth) der NSDAP[1], 06.03.–05.12.1935 kommissarisch mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Gauleiters des Gaus Bayreuth der NSDAP beauftragt, Befehlsleiter der NSDAP.
01.04.1940 als SS-Mann zur SS-Totenkopf-Division einberufen, 17.07.1940 SS-Unterscharführer d. R. der Waffen-SS, 25.07.1941 als Unteroffizier d. R. zum Propaganda-Ersatzbataillon eingezogen, 16.10.1941 aus der Wehrmacht entlassen, 09.11.1941 SS-Brigadeführer, 01.12.1941 zur Kriegsberichter-Abteilung der Waffen-SS einberufen, 16.12.1941 SS-Untersturmführer d. R. der Waffen-SS (mit Wirkung vom 01.12.1941, Beförderungsurkunde vom 02.01.1942), 1942 zur Ergänzungsstelle Main der Waffen-SS versetzt, 02.05.1942 zum Ersatzbataillon der Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" einberufen, 05.05.1942 zur Panzer-Abteilung der Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" versetzt, 01.05.1943 Chef der 6. Kompanie der II. Panzer-Abteilung des SS-Panzer-Regiments 12 "Hitlerjugend", 10.05.1943 SS-Obersturmführer d. R. der Waffen-SS (mit Wirkung vom 20.04.1943), 21.06.1944 Hauptsturmführer d. R. der Waffen-SS.
27.06.1944 schwer verwundet (Verlust des rechten Arms), 27.09.1944 vom Generalkommando I. SS-Panzerkorps "Leibstandarte" zum SS-Panzer-Ausbildungs- und Ersatz-Regiment versetzt (Dienstantritt nach Lazarettentlassung), 09.11.1944 Sturmbannführer d. R. der Waffen-SS, Jan. – 16.04.1945 Inspekteur West des Deutschen Volkssturms und Mitglied des Stabs des Oberbefehlshabers West, 30.01.1945 SS-Sturmbannführer d. R. der Waffen-SS, 19.04.1945 ließ er auf Befehl von Martin Bormann den ihm vorgesetzten Gauleiter Fritz Wächtler erschießen, ab 19.04.1945 Gauleiter des Gaus Bayreuth der NSDAP und Reichsverteidigungskommissar.
20.08.1947 in Untersuchungshaft genommen, 19.02.1948 Verurteilung zu 8 Jahren Zuchthaus durch das Landgericht Weiden wegen versuchten Totschlags und fahrlässiger Tötung, 21.09.1949 Umwandlung des Urteils in eine Haftstrafe von 13 Jahren Zuchthaus durch das Oberlandesgericht München.
1921–1922 in der völkischen Jugendbewegung, 1923 SA, 1924 Völkischer Bund Bayreuth, ab 1924 enger Vertrauter des späteren Gauleiters und Staatsministers Hans Schemm, Aug. 1924–1925 Führer des Frontbann in Bayreuth, 27.02.1925 Mitbegründer der Ortsgruppe Bayreuth der NSDAP, 27.02.1925 Eintritt in die NSDAP (am 26.01.1926 Nr. 29.308 erhalten), Jan. 1926–1927 Schriftführer der Ortsgruppe Bayreuth der NSDAP, 01.02.1926 Führer der SS in Bayreuth, 1927–01.10.1928 ehrenamtlicher Geschäftsführer, Propagandaleiter und Kassenleiter der Ortsgruppe Bayreuth der NSDAP, Mai 1927–Okt. 1928 Geschäftsführer der Bezirksleitung Oberfranken der NSDAP, 1927/28 Mitarbeiter der SA-Brigade Oberfranken, Nov. 1933–1945 MdR, 01.09.1934 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 234.190), 01.09.1934 SS-Sturmhauptführer, 20.10.1934 SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 09.11.1934), 13.12.1935 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 01.01.1936), 09.11.1938 SS-Oberführer, Verbandsleiter des Landesfremdenverkehrsverbands Bayerische Ostmark.
Q.: Lilla, Statisten Nr. 906.
Bildnachweis: Reichstagshandbuch 1938, S. 530 (-> Digitalisat)
Weitere Informationen:
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- GND 124087736
Einzelnachweise
Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Ruckdeschel, Ludwig, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Ruckdeschel, Ludwig (09. Dezember 2024).