Mairgünther, Ferdinand
* 20.04.1895 Kolbermoor, † n.e.[1]; n.e.
Installateur, Kriegsteilnehmer, Dezember 1918 Mitorganisator des Spartakusbundes, Mitbegründer der KPD in München, Anfang März – Mitte April 1918 (neben Eugen Leviné) Hauptschriftleiter und verantwortlicher Redakteur der Münchener "Roten Fahne", 14.04.1919 (nach Ausrufung der Räterepublik) Mitglied des Aktionsausschusses der Räterepublik und etwa zeitgleich "Kommissar für das gesamte Polizeiwesen", in dieser Eigenschaft 22.–29.04.1919 Polizeipräsident in München, [vor 16.04.1919] evtl. Mitglied der Kommission zur Bekämpfung der Gegenrevolution.
Mai 1919 verhaftet, 28.07.1919 vom Volksgericht München I wegen Beihilfe zum Hochverrat zu 3 Jahren Festungshaft verurteilt, 19.09.1919 Flucht aus der Festungshaftanstalt Eichstätt, 22.09.1919 erneute Festnahme in München, 01.08.1923 aus der Festungshaftanstalt Niederschönenfeld entlassen, keine weiteren bekannten politischen Aktivitäten.
Später in Berlin wohnhaft, nur 1935 im Berliner Adressbuch nachgewiesen (Schriftleiter in Charlottenburg[2]), in die USA emigriert, Aufenthalt dort 1952 belegbar.
Ab dem 13. Lebensjahr Mitglied der SPD, 1917 USPD, 1918 KPD, 1932 NSDAP, 1935 durch die NSDAP-Ortsgruppe Berlin-Charlottenburg aus der NSDAP ausgeschlossen.
Q.: Bauer, Regierung Eisner, S. 246; Mitt. Joachim Schröder, München (u.a. StaatsA München, Staatsanwaltschaften, Nr. 2119, 3122); Berliner Adressbücher 1925–1943; Mitt. Standesamt Kolbermoor.
Bildnachweis: Polizeipräsidium München.
Weitere Informationen:
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- GND 1028109725
Einzelnachweise
Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Mairgünther, Ferdinand, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/Mairgünther, Ferdinand (21. November 2024).