Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Neithardt, Georg

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
Version vom 23. September 2022, 08:46 Uhr von Twolf (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Neithardt, Georg Richard

* 31.01.1871 Nürnberg, † 01.11.1941 Rottach-Egern; prot.


Altsprachliches Melanchthon-Gymnasium Nürnberg, 09.08.1888 Abitur, 1888–1890 Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen (Corps Bavaria), ab Sommer 1890 in München, 1892 1. juristische Staatsprüfung, 26.10.1892 als Rechtspraktikant bei der Polizeidirektion München vereidigt, 1892–1895 Praxis bei einem Rechtsanwalt in München, bei Behörden und Gerichten in Dachau und Landshut, 15.12.1895 juristische Staatsprüfung (Note II 13/20), 16.12.–15.05.1896 Hilfsarbeiter bei Rechtsanwalt Goes in München.

16.05.1896–02.04.1897 Militärgerichtspraktikant bei dem Militärgericht der Kommandantur München, 05.04.1897–07.02.1898 Rechtsanwalt bei dem Landgericht München I, 07.02.1898 geprüfter Rechtspraktikant bei dem Amtsgericht München I, 01.04.1899 Grundbuchanlegungskommissar bei dem Amtsgericht Neustadt a.d.Waldnaab, Dez. 1899 Amtsrichter extra statum, 01.01.1900 Grundbuchanlegungskommissar beim Amtsgericht Obernburg, Jan. 1904 Amtsrichter bei dem Amtsgericht Kronach, Mai 1907 Amtsgericht München I, 01.05.1911–Dez. 1920 Rat am Landgericht München I.

01.04.1920 mit Titel und Rang Oberlandesgerichtsrat, 01.04.1919–Mai 1924 zugleich Leiter des Volksgerichts München I (u. a. Febr. 1920 Prozeß gegen den Eisner-Mörder Anton Graf v. Arco-Valley und 26.02.–01.04.1924 Hitler-Prozeß), Jan. 1921 stellvertretender Direktor beim Landgericht München I, 01.06.1922–31.12.1932 Landgerichtsdirektor München I (nach Auflösung der Volksgerichte 1924 Leiter der III. Strafkammer), in mehreren Beurteilungen 1930 und 1931 als nicht geeignet für exponierte Stellen im Justizdienst bezeichnet, 01.01.1933 Landgerichtspräsident in Hof.

01.09.1933–30.04.1937 Oberlandesgerichtspräsident München, 01.01.1934 zugleich im Nebenamt Präsident der Reichsdisziplinarkammer München, 16.09.1934 Mitglied des Justizprüfungsamts bei dem OLG München, Jan.–Dez. 1935 Stellvertretendes Mitglied des Erbhofgerichts München, 01.09.1937 i. R.

11.03.1950 durch die Spruchkammer München in die Gruppe I ("Hauptschuldige") eingestuft und Einzug des Nachlasses,  30.11.1951 durch die Berufungskammer München Einstufung in die Gruppe II ("Belastete") und Ermäßigung der Nachlaßeinziehung auf 30 Prozent, 10.07.1951 Einstellung des Verfahrens unter Aufhebung der Vorentscheidungen durch den Kassationshof des bayerischen Sonderministeriums auf Kosten der Staatskasse, 08.05.1957 (im Vergleichswege) Zuerkennung der Versorgungsbezüge eines gehobenen Landgerichtspräsidenten an die Witwe Neithardt


25.09.1933 BNSDJ, 01.11.1933 (trotz Aufnahmesperre) NSDAP (Nr. 2.008.851), 01.01.1934 Mitglied des Familienrechtsausschusses der Akademie für Deutsches Recht.


Q.: Gritschneder (v. a. S. 133–138); Köckritz, S. 286–293 (Nr. XLII).

Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Neithardt, Georg, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Neithardt, Georg (24. November 2024).