Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Über die Datenbank

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Die Jahre zwischen 1918 und 1945 stellen auch für Bayern eine Phase starker gesellschaftlicher und politischer Veränderungen dar. Vom Zusammenbruch des Königreichs über die Ausrufung des Freistaats und der Episode der Münchener Räterepublik bis hin zur "Machtübernahme" des Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg reichen die politischen Entwicklungen dieser Jahre, an deren Ende die Besetzung durch die amerikanischen Streitkräfte und mit ihnen der Beginn des demokratischen (Wieder-)Aufbaus Bayerns steht. Dem Gang der Geschichte entsprechen dabei auch die personellen Veränderungen in der staatlichen Verwaltung des Landes in jenen Jahren, zumindest was die höheren Stellen angeht. Während sich ansonsten allgemein in der Beamtenschaft eine weitgehende Kontinuität findet, die von der Monarchie bis 1945 (und z.T. darüber hinaus) reicht, wurden auf der Ebene der Minister und Staatssekretäre die meisten Stellen nach 1918 neu besetzt, als die Amtsträger aus der Zeit der Monarchie durch neue Kräfte ersetzt wurden. Nicht wenige dieser neuen Spitzenbeamten hatten ihrerseits einen stark konservativen Hintergrund, viele entstammten dem "Freikorps Epp" oder anderen entsprechenden Verbänden. Nach 1933 erfolgten abermals Veränderungen in der Zusammensetzung des Beamtenapparats, als der Freistaat Bayern auch verwaltungstechnisch in die nationalsozialistische Diktatur eingegliedert und der Anteil von Parteimitgliedern entsprechend verstärkt wurde.

Geschichte des Projekts

Das Konzept der Datenbank wurde vom Historiker und Archivar Joachim Lilla (1951-2020), Krefeld, entwickelt. Dieser hatte bereits seit 2000 in mehreren gedruckten Publikationen Biogramme politischer Akteure im Deutschland der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vorgelegt, etwa zu den Mitgliedern des NS-Reichstags (2004), des Reichsrats (2006) oder des bayerischen Landtags (2008). Anders als bei seinen vorherigen Projekten wünschte sich Joachim Lilla eine Umsetzung seines Projekts als Datenbank. Mit Unterstützung von Dr. Stephan Kellner (1956-2020) und Florian Sepp wurde das Verwaltungshandbuch schließlich als Projekt der Bayerischen Landesbibliothek Online (BLO) angenommen und von der Redaktion dort ab 2012 als eigenständige Webseite veröffentlicht. Joachim Lilla arbeitete seitdem bis zu seinem Tod 2020 kontinuierlich an der Erweiterung und Ergänzung der Datenbank. Seit 2019 wurde am Münchner Digitalisierungszentrum (MDZ) der Bayerischen Staatsbibliothek an einer neuen technischen Grundlage für das Verwaltungshandbuch gearbeitet. Gleichzeitig wechselte die redaktionelle Verantwortung für die Datenbank zum bayerischen Kulturportal bavarikon.

Bearbeitungsstand

Zu seinem Tod 2020 hatte Joachim Lilla bereits den Großteil der geplanten Biogramme geschrieben. Es fehlen lediglich Biogramme aus dem Bereich der Landräte sowie die meisten Biogramme der Bürgermeister der kreisfreien Ortschaften. Diese zu ergänzen bleibt eine Aufgabe für die Zukunft. Mit dem Onlinegang der neuen Datenbankversion des Verwaltungshandbuches 2021 eröffnen sich zudem neue technische Möglichkeiten, vor allem die automatisierte Zusammenstellung von Listen zu den unterschiedlichsten prosopographischen Merkmalen in den enthaltenen Biogrammen.