Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Stegmann, Wilhelm

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wilhelm Stegmann

Stegmann, Wilhelm Ferdinand

* 13.06.1899 München, † 15.12.1944 Ipolesk (Ostfront) (gefallen); kath.


Realgymnasium in München, 1917/18 Kriegsdienst im Königlich Bayerischen Infanterie-Leibregiment, 1917 Fahnenjunker, Juni 1918 Leutnant, 1919/20 Freikorps Epp (München, Ruhrgebiet), danach Studium der Landwirtschaft an der TH München, dort Bekanntschaft mit Heinrich Himmler, 1923 Diplom-Landwirt, Herbst 1923–1926 Gutsinspektor der Fürstlich Hohenloheschen Domäne Schillingsfürst (Franken), 1926 Pächter der Domäne Schillingsfürst (1933 hoch verschuldet).

1929 Führer der SA-Standarte Ansbach, 09.03.1930 Mitglied der Kreisbauernkammer Mittelfranken, Sept. 1930–13.04.1932 Gausturmführer Franken (Ober-, Mittel- und Unterfranken), 25.06.1931 Landwirtschaftlicher Referent der OSAF für die östliche Reichshälfte, 01.07.1932–20.01.1933 Führer (bis 15.09.1932 m. d. F. b.) der SA-Gruppe Franken (Schillingsfürst), 15.09.1932 SA-Gruppenführer, Dez. 1932 Konflikt mit dem fränkischen Gauleiter Julius Streicher wegen der Einbehaltung von der SA zugedachten Parteigeldern durch die Gauleitung, Jan. 1933 Amtsenthebung als SA-Führer, 18.01.–13.03.1933 Führer des Freikorps Franken (13.03.1933 verboten).

19.01.1933 Austritt aus der NSDAP, 20.01.1933 wegen "Meuterei" aus der NSDAP und aus der SA ausgeschlossen (mit dem Vermerk "Wiederaufnahme ausgeschlossen"), Ende Febr.–13.03.1933 Herausgeber der Zeitschrift "Das Freikorps, Kampfblatt für Sauberkeit und Reinheit der Nationalsozialistischen Idee" (13.03.1933 verboten), am 25.03.1933 wegen eines angeblich geplanten Attentats auf Streicher verhaftet, 14.02.1936 durch das Sondergericht bei dem Landgericht Nürnberg- Fürth zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt, Haft im Gefängnis Nürnberg, Zuchthaus Ebrach, Gestapo-Gefängnis Berlin und KZ Buchenwald.

1938 Freilassung auf Intervention Himmlers, danach Pächter einer Braunschweiger Staatsdomäne, 1944 "zur Bewährung" als SS-Obersturmführer d. R. der Waffen-SS (ohne SS-Mitglied zu sein) zur SS-Sturmbrigade Dirlewanger eingezogen.


1923–1926 Führer der Ortsgruppe Schillingsfürst im Bund Oberland (1926 geschlossen in die SA überführt), 14.12.1925 NSDAP (Nr. 24.713), Jan. 1926 Gründer der Ortsgruppe Schillingsfürst der NSDAP, 1926 SA, 1929–1931 Bezirksleiter des Bezirks 5 (Feuchtwangen, Rothenburg ob der Tauber und Ansbach) des Gaus Mittelfranken der NSDAP, Sept. 1930–13.01.1933 (Mandat niedergelegt) MdR.


Q.: Lilla, Statisten Nr. 1107.

Bildnachweis: Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann, Bildnummer: hoff-5258.

Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Stegmann, Wilhelm, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Stegmann, Wilhelm (20. April 2024).