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Luber, Georg

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Georg Luber

* 06.11.1893 Nürnberg, † 06.01.1961 München; evang.


Gymnasium, Diplom-Landwirt, 1917 Gutsinspektor in Schlesien, 1922–1929 Administrator des Thüringischen Lehrguts und Mitglied der Thüringer Hauptlandwirtschaftskammer, 1929 Gutsbesitzer in Stocka, Post Abensberg.

März 1933 Staatskommissar in Bayern, April–08.12.1933 leitender Staatssekretär und Leiter der Abt. für Landwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Bevollmächtigter Bayerns zum Reichsrat, Sept 1933 Landesbauernführer der Landesbauernschaft Bayern, 08.12.1933 nach Hofschenkungsskandal als Staatssekretär entlassen[1], Ende Dez. 1933 zwar als Landesbauernführer bestätigt, [vor 22.01.1934] als Landesbauernführer aber "bis zum Abschluß des Ehrengerichtsverfahrens" auf Antrag beurlaubt, später ausgeschieden.

01.03.1934 versetzt in den Stab des Obersten SA-Führers unter Zuteilung zum Ministeramt, 01.03.–30.06.1934 Referent M6 im Ministerbüro des Reichsministers Ernst Röhm und Verbindungsführer zwischen der SA und dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, weiterer Lebensweg nicht bekannt, mutmaßlich wieder als Landwirt tätig, Anfang 1939 als Leiter der Reichsstelle für Garten- und Weinbauerzeugnisse erwähnt, zuletzt wohnhaft in Beigarten bei Straßlach.


NSDAP, bis Okt. 1932 Landwirtschaftlicher Gaufachberater der Gauleitung Niederbayern der NSDAP, 1932–14.10.1933 MdL-Bayern, Okt. 1932–Jan. 1933 Landwirtschaftlicher Gaufachberater der Gauleitung Oberpfalz-Niederbayern, 1932–1933 Landwirtschaftlicher Landesfachberater der NSDAP für Oberbayern, Bayerische Ostmark, Schwaben, Mittelfranken, Unterfranken und Rheinpfalz, 01.04.1933 Verleihung des Dienstgrades und Dienstanzuges eines SA-Standartenführers, 01.04.1933–28.02.1934 dem Stabe des Obersten SA-Führers zugeteilt, 27.06.1933 SA-Brigadeführer (Dienstgrad SA-Oberführer übersprungen), 27.07.1934 zur Verfügung der Obersten SA-Führung gestellt, 31.10.1935 unter Enthebung von Dienstgrad und Dienststellung auf eigenen Antrag aus der SA entlassen, 30.01.1941 Wiederaufnahme in die SA unter Zuerkennung des Dienstgrades Brigadeführer (mit Wirkung vom 30.01.1941) und gleichzeitiger z. V.-Stellung im Stabe der Obersten SA-Führung, 30.01.1941–1945 SA-Führer z. V. des Stabes der Obersten SA-Führung.


Q.: Lilla, Bayerischer Landtag Nr. 335; Pressedokumentation von HWWA und ZBW; 75 Jahre Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft, S. 76 (Anm. 31).

Bildnachweis: Amtliches Handbuch der Kammer der Abgeordneten des Bayerischen Landtags. München 1932. S.135.

Weitere Informationen:


Einzelnachweise

  1. Luber hatte zu seinem 40. Geburtstag am 06.11.1933 das bis dahin im Eigentum des landwirtschaftlichen Kreisausschusses von Schwaben und Neuburg befindliche Hofgut Hirschzwang durch die Landesbauernschaft Bayern, vertreten durch den Landesobmann Johann Deininger, als Geschenk übereignet bekommen. Der daraufhin entstandene öffentliche Druck wurde so groß, daß er "auf eigenen Antrag" als Staatssekretär entlassen werden und am 14.12.1933 das Hofgut zurückgeben mußte. Das Hofgut ging dann in den Besitz des Reichsnährstandes über.


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Luber, Georg, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Luber, Georg (06. Oktober 2024).