Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Gürtner, Franz

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Dr. iur. h. c.

* 26.08.1881 Regensburg, † 29.01.1941 Berlin, k. A.


Okt. 1891–14.07.1900 Neues Gymnasium in Regensburg, 14.07.1900 Abitur (Jahrgangsbester), Okt. 1900–1904 Studium der Rechtswissenschaften (Stipendiat des Maximilianeum) in München, Sommer 1904 Referendar-Examen, 01.10.1904–30.09.1905 Einjährig-Freiwilliger im 11. Bayerischen Infanterie-Regiment "von der Tann" (Regensburg), 01.10.1905–01.03.1908 Rechtspraktikant, 11.02.1908 Leutnant d. R., 02. 03.–01.09.1908 Tätigkeit in der Münchener Anwaltskanzlei Kißkalt, Herbst 1908 Große Staatsprüfung, 01. 01.–30.09.1909 Syndikus und Generalsekretär (Geschäftsführer) des Bayerischen Brauvereins, 01.10.1909 Eintritt in den bayerischen Justizdienst, 01.10.1909 III. Staatsanwalt bei dem Landgericht München I unter besonderer Verwendung im Staatsministerium der Justiz, Febr. 1910–Aug. 1914 Personalreferent im Staatsministerium der Justiz, 01.01.1912 Amtsrichter.

07.08.1914 Einberufung zum 11. Bayerischen Infanterie-Regiment, zunächst als Verpflegungsoffizier (Westfront, 08. 01.–11.06.1915 Gerichtsoffizier bei dem 11. Bayerischen Infanterie-Regiment (Westfront), 27.01.1915 Oberleutnant d. R., 19. 09.–30.09.1916 Stellvertretender Kriegsgerichtsrat und Minenwerferoffizier bei dem Stab der 6. Infanteriedivision (Westfront), 24.03.1917 Hauptmann d. R. (mit Patent vom 17.01.1917), 20.09.1917–01.11.1918 bei dem Infanteriebataillon 702 im Expeditionskorps Pascha II (Palästina), zuletzt als Führer des Infanteriebataillons 703, Sept. 1917 II. Staatsanwalt, 31.10.1918 Kommandeur des Infanteriebataillons 702, 1919 Rückkehr nach Deutschland, 17.03.1919 Ankunft in Wilhelmshaven, 21.03.1919 Entlassung aus dem Heeresdienst.

11.04.1919–31.07.1920 II. Staatsanwalt bei dem Landgericht München I, 01. 01.–30.06.1920 Bildungsurlaub, 01. 04.–30.06.1920 Bankpraxis bei der Bayerischen Vereinsbank in München, 01.08.1920 Rat (außer dem Status) am Landgericht München I, als Referatsleiter im Staatsministerium der Justiz verwendet, 01.01.1921 Landgerichtsrat unter Fortverwendung im Ministerium, 01.10.1921 Oberregierungsrat, 04.08.1922–06.06.1932 bayrischer Staatsminister der Justiz.

02.06.1932 – 29.01.1941 Reichsminister der Justiz, 16. 06. – 31.12.1934 (bis 16.10.1934 kommissarischer) Preußischer Minister der Justiz[1], 29.01.1941 nach kurzer Krankheit infolge eines Herzschlages verstorben.


Sept. 1922 BMP, 09.11.1923 während des Hitler-Ludendorff-Putsches in München kurzzeitig von den Nazis inhaftiert, schützte aber Hitler 1924 vor einer höheren Haftstrafe, hatte seitdem Kontakt zur NSDAP, 12.05.1932 Ehrendoktor der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg, 03.10.1933 Ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht, Mitglied des "Führerrats" und des Präsidiums der Akademie für Deutsches Recht, Mitherausgeber der Zeitschrift "Deutsche Justiz. Rechtspflege und Rechtspolitik", 16. 06./02.10.1934–31.03.1935[2] Preußischer Staatsrat, 06.05.1933 Vorsitzender der Strafrechtserneuerungskommission, 19.12.1936 Leiter der amtlichen Kommission zur Ausarbeitung eines endgültigen Entwurfs der Strafverfahrensordnung und der Vorschriften über die Neuordnung der Strafgerichtsverfassung, 30.01.1937 Goldenes Ehrenzeichen der NSDAP, hiermit Aufnahme in die NSDAP (Nr. 385.232), 11.05.1937–Sept. 1939 (neben Hans Frank) Ehrenpräsident der deutschen Gruppe der "Arbeitsgemeinschaft für die deutsch-polnischen Rechtsbeziehungen".


Q.: Lilla, Preußischer Staatsrat Nr. 2.34; Akten der Reichskanzlei-online, Biographien.

Bildnachweis: Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann, Bildnummer: hoff-1466/ hoff-1467.

Weitere Informationen:


Einzelnachweise

  1. Vgl. auch folgende Fußn.
  2. "Am 01.04.1935 durch den Übergang der Preuß. Justizverwaltung auf das Reich aus der Preuß. Regierung ausgeschieden, wirkt aber als Reichsminister der Justiz auf Wunsch des MinPräs. weiterhin an den Beratungen des Preuß. Ministerrats und des Preuß. Staatsrats mit." (Fußn. im Preußischen Staatshandbuch 139 [1935], S. 35).


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Gürtner, Franz, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Gürtner, Franz (21. November 2024).